Gerhard W. Raach zum 75. Geburtstag
Der Winterbacher Heimatverein, und viele unserer örtlichen Vereine, gratulieren ihren Mitgliedern erstmalig beim 70. Geburtstag. Dabei wird sich mancher Geehrte fragen, ist man jetzt älter, oder bin ich alt? Und so wird es auch unserem Gerhard Raach ergehen, wenn er heute die Glückwünsche des Freundeskreises der Bürgerlichen Wählervereinigung zu seinem Geburtstag – den er am Samstag den 1. Oktober feierte – im Gemeindemitteilungsblatt liest. Doch wer unseren Gerhard Raach kennt, gut kennt, weiß, dass ihm eigentlich solche persönlichen Festtage ziemlich lästig sind. Er, der in seinem Berufsleben als Werbefachmann oft nicht zimperlich mit reißerischen Überschriften als „Hingucker“ umgehen musste, liebt eigentlich das Gleichgewicht, die Balance. Ja Gerhard Raach, welcher im Sternzeichen der „Waage“ geboren ist, hält es eher mit Eduard Mörike … doch in der mitten liegt holdes Bescheiden!
Aber 75 Jahre, das Erreichen dieses Lebensabschnittes, ist für die BWV eine Gelegenheit, nein ein Muss, Gerhard Raach einmal in aller Öffentlichkeit für seine 40jährige gewissenhafte und stets verlässliche Arbeit, als „Texter“ der BWV bei Gemeinderatswahlen herzlich Dank zu sagen.
Die Anfänge von Gerhard Raach in Winterbach
Als im Jahr 1971 wieder einmal Gemeinderatswahlen anstanden, wollten die Verantwortlichen der BWV einige Strukturen ändern und der Zeit anpassen. Und konnten den hoch geschätzten Mitbürger Prof.Dr. Ing. Werner Bloß als Vorsitzenden des Freundeskreises gewinnen. Als „Texter“ Gerhard W. Raach, den jungen Werbefachmann unserer Winterbacher Firma Peter Hahn GmbH, den wir anlässlich einer Ausstellung der Gemeinde und des Kulturausschusses „Entwicklungshilfe durch menschliche Begegnungen“ 1970 kennen und schätzen lernten. Die Gemeinderatswahl ging gut und reibungslos vorüber, und so blieb es eigentlich seither, bei allen Wahlen, bis Heute: 1971, 1975, 1980, 1984, 1989, 1994, 1999, 2004 und 2009. So hat Gerhard Raach neun Gemeinderatswahlen für die BWV federführend begleitet. Und ist somit 40 Jahre ehrenamtlicher Mitarbeiter der BWV!
Eine ganz wesentliche Arbeit von ihm war auch die Einführung des Informations-blattes der BWV „In Winterbach daheim“, welches ab 1976 in loser Folge erschien. Mit dem Vorsitzenden des Freundeskreises war es ihm ein Anliegen, auch außerhalb der Wahlen präsent zu sein, mit den Winterbacher Bürgern in Kontakt zu bleiben und ihr Interesse am kommunalpolitischen und kulturellen Leben in unserer Gemeinde zu verstärken.
Und so begleitet Gerhard Raach mit seinen Texten unseren Freundeskreis „jahrein-jahraus“ bei den Frühjahrswanderungen und sonstigen Veranstaltungen, bei Verleihungen von Auszeichnungen oder runden Geburtstagen. Auch wenn Trauer in unseren Reihen eingekehrt ist, erwartet man von ihm einen Nachruf.
Auch unsere Gemeinde wurde Nutznießer seiner Fähigkeiten.
Den richtigen „Schliff“ oder „Pfiff“ haben die Veranstaltungen des Kulturausschusses der Gemeinde in den 70er Jahren wesentlich durch den Ideenreichtum und die Unterstützung von Gerhard Raach erfahren. Und damit waren wir Winterbacher der Stadt Schorndorf und den umliegenden Gemeinden immer um Nasenlängen voraus.
Wir erinnern an den Fotowettbewerb (1972) oder Talenteschau (1974). Und dann 1975 das erste Brunnenfest der Gemeinde, mit dem unverwechselbaren gelben Plakat und informativen Faltblatt. Und der ersten „Schwäbischen Speisekarte“, eine Einladung zur Einkehr in die heimischen Wirtschaften. Dann auch das „Wachsen und Werden“ des Urbanstrunks beim 2. Brunnenfest im Jahr 1977 – eine unverwechselbare Tradition, welche von der Gemeinde bis heute weitergepflegt wird.
Wir erwähnen hier diese 70iger Jahre bewusst, denn in der Nachkriegszeit und auch noch in den 60er Jahren, hatte die Wohnraumbeschaffung, auch andere dringenden Aufgaben, oberste Priorität in den Kommunen. Und das kleine Pflänzchen „Kultur“ begann, auch in unserer Gemeinde unter Bürgermeister E. Hinderer, jetzt erst langsam wieder zu wachsen. Und bei dessen Entfaltung hat Gerhard Raach immer wieder – manchmal entscheidend – mitgeholfen.
Wie Sie sehen, ist so ein halbrunder oder runder Geburtstag nicht ohne den Blick rückwärts möglich.
Helmut Nachtrieb
