Eine große Überraschung: Werner-Bloss-Straße in Jülich

Das Ernst-Schulz-Foto zeigt Werner Bloss mit Ludwig Hammer und Adolf Furtmüller, vermutlich bei einer Albvereinsfeier in den 70er Jahren

Eine große Überraschung:

In Jülich trägt eine Straße seit 1997 den Namen Werner-Bloss-Straße!

Darüber freuen sich seine damaligen wissenschaftlichen Mitarbeiter an der Universität Stuttgart und alle seine ehemaligen Weggefährten und Freunde in Winterbach!

Erst jetzt erfuhren wir von einer Ehrung unseres unvergessenen Werner Bloss (1930-1995), der ja lange Jahre engagierter Mitbürger und Vorsitzender unseres Freundeskreises der BWV gewesen ist.

Für die Winterbacher damals war er der Stolz der Gemeinde. Er war erster Pionier der Solarforschung in Deutschland. Bereits Ende der 50er Jahre forschte er als Hochschullehrer und Leiter des späteren Instituts für Physikalische Elektronik (IPE) an der Uni Stuttgart auf dem Gebiet nichtkonventioneller Energieumwandlung. Seine Vision war, Sonnenenergie effizient in Nutzenergie umzuwandeln und auch als Sekundärenergieträger speicherbar und transportierbar zu machen. Schwerpunkt seiner Arbeiten war schon früh die Photovoltaik und speziell Dünnschichtsolarzellen.

Wenn er an einem gemütlichen BWV-Abend im Hirsch begeistert von seiner Arbeit berichtete, haben wir das meiste nicht verstanden. Aber beeindruckend war, wie er ein kleines Spielzeugauto mit einer „Solarzelle“ auf dem Dach auf dem Wirtshaustisch herumflitzen lassen konnte. Da ahnte der eine oder andere die Zukunft…

Nach einer Professur in den USA wurde er 1970 zum Ordinarius auf den Lehrstuhl für Physikalische Elektronik berufen, wo er als Institutsleiter bis zu seiner Emeritierung wirkte.
1988 wurde die Stiftung Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) mit Sitz in Stuttgart und Ulm gegründet. Gründungsvorstand und wissenschaftlicher Leiter war Prof. Dr.-Ing. Werner Bloss.

Doch zurück zu unserer freudigen Nachricht: Vom Stadtarchiv Jülich erfuhren wir, dass eine Straße in der Stadt seit April 1997 den Namen Werner-Bloss-Straße trägt. Das Jülicher Heimatbuch über die Straßen der Stadt Jülich und ihrer Ortsteile enthält dazu folgenden Text:

„Werner H. Bloss (1930-1995), Professor für Physikalische Elektronik an der Universität Stuttgart. Als „Papst“ der Photovoltaik (Meliß) war er dem entsprechenden Forschungsbereich im Institut für Energieverfahrenstechnik der KFA eng verbunden, als Mitglied und Gründungsvorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der AG Solar NRW unterhielt er ebenfalls enge Kontakte zur hiesigen Fachhochschule.“

Das Zitat stammt aus der Sitzungsvorlage zur Straßenbenennung des Ausschusses für Kultur und Heimatpflege vom 26.Juni 1997, der Beschluss wurde durch den Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Jülich am 21. August 1997 gefasst.

Wir Freunde von der BWV, BWV-Kandidaten/innen und -Gemeinderäte, sicherlich aber auch ungezählte Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Werner Bloss noch erlebt haben, werden sich, zusammen mit seiner Familie, über diese Ehrung freuen.

Gerhard Raach

Weitere Informationen zum ZSW finden Sie übrigens im Internet unter www.zsw-bw.de