Ein Nachmittag mit dem Jäger

Am Dienstag, dem 13. August trafen sich wieder über 40 Winterbacher Kinder, um mit den Jägern einen Nachmittag in der Natur zu verbringen. Anders als sonst, wurde diesmal nicht mit dem Traktor gefahren, sondern es ging zu Fuß los. Treffpunkt war auch nicht der Marktplatz, sondern die neue Remsbrücke an der Ostlandstraße. Nachdem jedes Kind mit einem Tiermotiv seinem Gruppenleiter zugeteilt wurde, ging es zunächst über die B-29-Brücke.

Was hat der Jäger mit einem Polizisten an einem Tatort gemeinsam? Mit diesem Satz begann Herr Sailer und sofort kam die Antwort: Er sucht Spuren. Und um solche Spuren ging es bei unserer ersten Station. Dabei galt es, Reh, Hirsch, Wildschwein, Fuchs und Hase an ihren Spuren zu erkennen. Doch nicht nur beim Laufen hinterlassen Tiere Spuren. Mit diesem Hinweis war die Aufmerksamkeit für andere Spuren geweckt. Z.B. die Hinterlassenschaft eines Fuchses am Wegrand. Nur wenige Meter weiter entdeckte ein Kind ein vermeintlich angenagtes Bäumchen. Es war jedoch, so wurde von Frau Sailer erklärt, eine Fegestelle.  Der Rehbock entfernt dabei das Fell (Bast), das sein Geweih währen des Wachstums geschützt hat. Und das muss er jedes Jahr neu machen.

Doch es leben nicht nur Tiere bei uns, die man jagen darf. Aber alle haben eines gemeinsam, sie müssen irgendwie über den Winter kommen. Da es im Winter weniger zu fressen gibt, müssen sie sich etwas einfallen lassen. Das Eichhörnchen z.B. legt sich einen Vorrat an. Und genau das durften die Kinder jetzt nachmachen. Jedes Kind erhielt von Herrn Zwolsky 3 Haselnüsse, die es verstecken musste. Nach 10 Minuten sollten sie nun ihre versteckten Nüsse wieder finden.

Nach vielen Informationen galt es an der nächsten Station für die Kinder, Bewegung mit Zusammenarbeit zu verbinden. Ameisen gelten ja als die Gesundheitspolizei des Waldes. Ihre Lieblingsspeise sind Insekten, die sie in ihren Ameisenhaufen transportieren. Deshalben sollten nun die als Ameisen ausgewählten Kinder die “Insekten” in ihren Bau transportieren. Ein Spiel, das allen viel Spaß machte.

Am Ostlandkreuz angekommen wartete noch der Anhänger der Kreisjägervereinigung Waiblingen auf uns. Unter dem Projekt “Lernort Natur” sind dort neben Anschauungstafel auch verschiedene Tierpräparate zu sehen. Neben Fuchs, Baum- und Steinmarder, Waschbär und Rehkitz gibt es aber auch einige Vögel zu sehen. Selbst viele Erwachsene haben bestimmt noch nie einen Neuntöter oder einen Kernbeißer gesehen.

In fünf Tastboxen galt es auch, verschiedene Tierfelle zu ertasten.  Alles in allem war diese Station wohl für alle Kinder sehr interessant.

Nach so viel Information hatte dann zum Abschluss unser Helferteam etwas gegen Hunger und Durst vorbereitet. Jedes Kind bekam eine gegrillte Wurst mit Brötchen und etwas zu trinken.

So gestärkt, konnten alle dem “Abstieg” vom Ostlandkreuz zurück an den Ausgangspunkt leicht zurücklegen. Mit etwas Verspätung konnten die Eltern ihre Kinder wohlbehalten wieder in Empfang nehmen.

Walter Sailer/Herwig Zwolsky