Zum Tod von Gerhard W. Raach

Zum Tod von Gerhard W. Raach, gestorben am 15. April 2021

Als junges Ehepaar kamen sie nach Winterbach – die Raach´s. Uta als Lehrerin, für viele ihrer Schüler begeisternd und unvergesslich; später Konrektorin der heutigen Lehenbachschule. Und mit ihr Gerhard, bekennender „Schwäbisch Haller“ aus der Salzsiederstadt. Als Werbeleiter der noch jungen und aufstrebenden Firma Peter Hahn, gelernter Schriftsetzer und studierter Werbewirt.

Durch ihr offenes, positives und engagiertes Wesen, haben beide sehr schnell Freunde, Zugang und Anschluss in Winterbach gefunden. Unversehens waren sie eingebunden in die bürgerliche Aufbruchsstimmung dieser Zeit, das dörfliche Miteinander. 

Es war 1970 als die Verantwortlichen der BWV, im Hinblick auf die Weiterentwicklung unserer Heimatgemeinde und der anstehenden Kommunalwahlen 1971 erkannten, dass die seitherigen Strukturen geändert und der Zeit angepasst werden mussten. So konnte nicht nur Prof. Dr. Ing. Werner Bloss als Vorsitzenden des Freundeskreises gewonnen werden, sondern auch Gerhard Raach als Texter und Gestalter. Als Teil des Freundeskreises der BWV war er sofort zum unermüdlichen Ideengeber und zu Demjenigen geworden, der andere anstieß und bewegte. Dabei war sein Blick nie auf die Gruppierung ausgerichtet, sondern ihm ging es immer um das Ganze – nämlich Winterbach – seine neue Heimatgemeinde. 

Vor allem anfangs, in den 70er Jahren, als es das brachliegende Feld der Kultur neu zu bestellen galt, konnte er in Zusammenarbeit mit Gemeinderäten, Vereinen und anderen Bürgern, sehr viel bewirken. Das Winterbacher Brunnenfest, die Gemeinschaftsarbeit, der Maibaum, der Urbanstrunk, wären ohne die werbliche Unterstützung von Gerhard nicht in dieser Dimension möglich gewesen. Oft dienten solche Veranstaltungen zur finanziellen Unterstützung kommunaler Vorhaben. 

Für die BWV selbst hat er seit dieser Zeit sämtliche Kommunalwahlen 1971, 1975, 1980, 1984, 1989,1994,1999, 2004, 2009 und 2014 federführend für die Print Medien gestaltet. Die Wahl 2019 begleitete er noch beratend. 

Stets war seine professionelle Handschrift erkennbar. Es war ein Anliegen von Gerhard, auch außerhalb der Wahlen präsent zu sein, das kommunalpolitische und kulturelle Leben Winterbachs zu begleiten. So entstand das Faltblatt „In Winterbach daheim“, das immer aktuelle Themen aufgriff und Bürger zu Wort kommen ließ. Auch die zur Tradition gewordenen „BWV Frühjahrswanderung“, bei der man die Winterbacher Gemarkung erkundete, viel Wissenswertes erfuhr und sich in geselliger Form austauschen konnte. Würdigungen und Nachrufe – Gerhard besaß das nötige Einfühlungsvermögen, fand die richtigen Worte. 

Gerhard war immer die gedeihliche Verbindung zu anderen Gruppierungen und Parteien ein wichtiges Anliegen. Gute einvernehmliche, damit nachhaltige Entscheidungen konnten erst dadurch möglich werden. Durch seine menschlich angenehme Art, wohl geprägt durch seinen eigenen persönlichen Werdegang, war es ihm gegeben, sein Gegenüber aufzuschließen und zu fördern.

Dabei wollte er nie in der ersten Reihe stehen. Er wirkte lieber eher im Hintergrund. Bis zuletzt war er gut vernetzt, und hat manches auf den Weg gebracht, das ihm noch wichtig erschien.

Nicht nur für uns BWV Gemeinderätinnen und Gemeinderäte war er stets ein hilfreicher Ratgeber und hat dadurch viele Entscheidungen und Beschlüsse des gesamten Gemeinderats für den Ort konstruktiv und positiv unterstützt.

Mit Gerhard W. Raach verliert Winterbach eine Persönlichkeit, die unser Heimatort mitgeprägt hat. Vieles von dem, das er mitgestaltet hat, bleibt und wird unser Gemeindeleben in ihrer Unverwechselbarkeit weiterhin bereichern.

Für die Bürgerliche Wählervereinigung Winterbach – Engelberg – Manolzweiler

Rudi Rörich und Helmut Nachtrieb